Gute Frage, oder? Einerseits verfolgen wir alle unsere persönlichen Ziele. Wir wollen noch dies und das erleben, haben dieses oder jenes Ziel. Früher war es meist ein schönes Haus, einen sicheren Job, brave Kinder und eine gute Rente zu schaffen. Heute vielleicht eher die Welt sehen, reich werden und eine tolle Karriere. Zu allen Zeiten waren oder sind wir damit mehr oder weniger erfolgreich. Denn wir finden uns ja auch gleichzeitig in einer persönlichen und globalen Welt wieder, in der es scheinbar seit jeher immer Konflikte, Katastrophen und Krisen gibt. Unser Traum vom Leben wird allzu oft auch schnell vermiest. Darum ist die größere Perspektive aus meiner Sicht so hilfreich.
Wieso kriegen wir es eigentlich nicht gebacken, eine Welt zu erschaffen, in der die wesentlichen Dinge einfach für alle Leute stimmen? Und wieso stimmen sie bei mir und für mich nicht? Welche Ideologien und Ideen bringen da welche Ergebnisse hervor? Hat irgendwer auch eine größere Perspektive, was die eigene Lebensreise angeht?
Wenn es statt allen möglichen kleineren Zielen nur ein Ziel gäbe, ein einziges Hauptziel, was alles verändern könnte, wenn man es umsetzen würde – welches wäre das? Welches würde ich wählen? Ein kleines Gedicht von H. Hesse bringt es für mich auf den Punkt:
Dass Gott in jedem von uns lebt,
dass jeder Fleck Erde uns Heimat sei,
jeder Mensch uns verwandt und Bruder ist,
dass das Wissen um diese göttliche Einheit alle Trennung in Rassen,
Völker, in Reich und Arm, in Bekenntnisse und Parteien als Spuk und Täuschung entlarvt --
das ist der Punkt, auf den wir zurückkehren,
wenn furchtbare Not oder zarte Rührung unser Ohr geöffnet und
unser Herz wieder liebesfähig gemacht hat.
Ich meine, dass wir diese Lektion alle lernen werden, früher oder später. In dem, was wir grad "mein Leben" nennen oder eben danach. Wir sind miteinander verbunden und meine Vorstellung von meiner getrennten Identität ist eine Täuschung, deren Folgen überall zu sehen sind. Es gibt die schöne Möglichkeit, dies bereits in diesem Leben für sich zu erkennen und eine andere Realität zuzulassen. Wer immer sich mit den tieferen spirituellen, philosophischen und heutzutage auch wissenschaftlichen Einsichten beschäftigt, kommt zum Ergebnis dieses Gedichtes. Für unsere Zukunft steckt da viel mehr drin als nur ein kurzer Impuls.
Die Veränderung zu sein, die man sich in der Welt wünscht, ist heute auf vielen Wegen erfahrbar. Darüber bin ich sehr froh und erlebe es persönlich auch so. Es ist kein opfernder Tausch der kleinen Ziele gegen das große Ziel. Es ist vielmehr die Einladung des Lebens, dem, was die Menschen oder Hermann Hesse „Gott“ nennen, zuzuhören und die falschen Ideen über uns, über mich, aufzugeben. Wir tauschen unsere gedanklichen Bewertungen und Urteile wieder mit dem Bewusstsein einer gemeinsamen Herkunft, einer Ursache – der Quelle, die unser Herz schlagen lässt. Ich bin prima, so wie ich bin. Und alle anderen auch. Das ist für unser erlerntes Denksystem eine Herausforderung. Denn wir lieben unsere Meinungen, Urteile und Überzeugungen. Ein Teil von uns will die Trennung erleben. Und es braucht Mut dies zuzugeben.
Doch was hinter unserem täglich plappernden Verstand übrig bleibt, ist diese Quelle, das, was wir "Liebe" nennen. Und die ist uns allen gleich. Wobei es uns oft schwerfällt dieses Wort LIEBE nicht gleich sofort von unserem Denksystem übersetzen zu lassen. Weil wir ja gelernt haben, wie der Deal von Liebe in der von uns geschaffenen Lebenswelt, von geben und nehmen funktioniert. Da warten wir dann wieder auf bessere Menschen, andere Umstände und eine günstigere Zeit. So tief und so falsch sitzen die falschen Gedanken und Vorstellungen in uns, das man sagen kann, wir spüren oder sehen in der Gegenwart die Wirklichkeit nicht mehr. Wir sehen die Welt durch eine persönliche Brille. Wir sehen nur das, was vor Augen ist und und verstehen nicht, dass alle unsere kleinen Urteile lebendige Folgen haben. Wir ignorieren, dass wir den Zustand unserer Welt selbst erschaffen haben. So ist der Wahnsinn unserer Denkweise zur Realität geworden und die eigentliche Wirklichkeit wird als verrückt etikettiert.
Deswegen muss die Reise zurückgehen zu dem, was wir sind, zurück zur Wahrheit, der die Liebe als lebendige Gegenwart innewohnt. Die Liebe als bedingungslose Option, seine eigenen Augen öffnen zu lassen. Dieses einzig wichtige Ziel zu wählen, ist eine Haltung, die sich auf alle anderen Ziele „heilsam“, friedlich und lebensförderlich auswirkt. Es ist der Entschluss für ein wesentliches Leben. Es ist der Entschluss, es praktisch und persönlich zu erfahren. Viele sind dabei, zurückzukehren. Ich bin auch dabei. Und Du bist auch eingeladen, wieder Liebe zu sein und sich ihr zuzuwenden.
Alle meine Angebote unterstützen dieses Ziel auf die eine oder andere Weise.